HISTORISCHES FECHTEN

HISTORISCHES FECHTEN2021-08-20T21:33:45+02:00

WAS IST HISTORISCHES FECHTEN?

Historisches Fechten – kurz „HF“ genannt – ist eine relativ junge Sportart, welche die historische Aufarbeitung und Rekonstruktion europäischer Kampfkünste mit Actionsport verbindet. Im internationalen Rahmen spricht man auch von „HEMA“ (Historical European Martial Arts). Der Sport umfasst das Erlernen von Kampftechniken auf Basis historischer Quellentexte bis hin zu Freikampf und Turnier.

Im November 2020 wurde für „Regional TV Salzburg“ ein kleiner Videobeitrag über unseren Sport produziert. Wer also einen ersten Einblick in unsere Kunst gewinnen möchte, dem sei dieses Video wärmstens empfohlen!

Waffen und Stile

Oft wird im Zusammenhang mit Historischem Fechten von „Schwertkampf“ gesprochen. Tatsächlich ist Historisches Fechten aber viel mehr. Der Sport umfasst eine große Vielfalt von verschiedenen Waffengattungen und auch waffenlose Stile – eigentlich fast alles, was im Laufe der Geschichte in Europa an Waffen und Selbstverteidigung gelehrt wurde.
Die meisten Vereine in Österreich lehren „Langes Schwert“ nach der sogenannten „Deutschen Schule“. Dieser Stil ist zwischen dem 12. Und 17. Jahrhundert angesiedelt und umfasst das lange Schwert (einen Anderthalbhänder), sowie das lange Messer, Schwert & Buckler, Ringen und vieles mehr.
Weitere weit verbreitete Waffen sind der Säbel (ca. 19. Jahrhundert), das Rapier (ca. Mitte des 16. Jahrhunderts) und das Seitschwert mit verschiedenen Beiwaffen (ca. 15. Bis 16. Jahrhundert). Daneben gibt es aber auch andere nette Dinge wie Selbstverteidigung für Gentlemen aus dem 18. Jahrhundert (beispielsweise mit einem Gehstock oder waffenlos) oder den Kampf mit einer Sichel. Es wird also nie langweilig!
Eine Liste der ÖFHF-Vereine und der angebotenen Waffen und Stile findest du unter Vereine. Für mehr Infos kontaktiere bitte direkt uns oder einen unserer Mitgliedsvereine. Wir freuen uns auf dich!

Was brauche ich für diesen Sport?

Grundlegend ist neben Sportlichkeit auch Interesse an Geschichte und historischen Zusammenhängen. Blaue Flecken gehören wie in jeder anderen Kampfsportart mit dazu, die Verletzungsgefahr ist aber nicht größer, als in anderen Sportarten.

Ausrüstung

Wenn du dich für diesen großartigen Sport entscheidest, werden früher oder später kleine Investitionen auf dich zukommen:
Historisches Fechten wird mit Waffensimulatoren betrieben. Das sind stumpfe Nachbildungen der Originale – meistens aus biegsamem Stahl – die es zu kaufen gibt. Die Kosten variieren je nach Waffenart stark.
Sehr wichtig ist auch die Schutzausrüstung. Auch diese variiert je nach Stil. Meistens brauchst du zumindest eine HEMA-Fechtmaske (ca. 150€), Fechthandschuhe (je nach Art ca. 50€-200€) und Fechtjacke (ca. 100€-250€). Eine Sammlung mit nützlichen Links von Herstellern und Online-Shops findest du hier.

DER ÖFHF

Der ÖFHF ist der „Österreichische Fachverband für Historisches Fechten“ und ein Zusammenschluss der Vereine, die in Österreich Historisches Fechten betreiben. International spricht man von „HEMA“ (Historical European Martial Arts) weshalb seit 2021 auch der Beiname „HEMA Austria“ geläufig ist.

Geschichte

Im Februar 2004 kurz nach den Semesterferien nahmen die Liechtenauer Fechter mit anderen Wiener Gruppen Kontakt auf um die Gründung eines Verbandes zu besprechen. Nachdem die allgemeine Stimmung der Idee wohlwollend gegenüberstand, nahm man das Projekt gleich im März in Angriff und so wurde nach einem kurzen Treffen bei Peter Zillinger (Obmann der Gruppe Klingenspiel) die Gründung beschlossen.

Bereits eine Woche danach, am 19. März 2004, wurde der Verband offiziell gegründet. Erster Obmann des Fachverbandes war Ing. Martin Schneider von den Liechtenauer Fechtern. Ziel des Verbandes war es, möglichst alle historischen Fechtgruppen unter einen Hut zu bringen und ihnen eine organisatorische und rechtliche Heimat zu bieten, da im Jahr 2004 der öffentliche Grundtenor historischen Fechtern gegenüber eher negativ angehaucht war und Sätze wie, „Ah, ihr sads so Ritter, oder?“ waren keine Seltenheit.

Von 2004 – 2011 tat sich leider recht wenig, zuviele bürokratische Hindernisse waren zu überwinden und so waren diese Jahre nur vordergründig mit Untätigkeit gefüllt. Hinter den Kulissen wurden reichlich Beziehungen geknüpft und vor allem half der ÖFHF auch anderen Ländern auf die Sprünge um dort ihre Verbände zu gründen.

2011 war es dann auch soweit, dass der Verband nun die Gründung von Landesverbänden ansprach und eine ordentliche Struktur bekommen musste. Doch wurden diese erst 2012 umgesetzt.

Bei der Jahreshauptversammlung 2012 in Graz wurde dann ein neuer Obmann des Verbandes gewählt, Ing. Martin Schneider übergab sein Amt an Ing. Harald Winter, ebenfalls von den Liechtenauer Fechtern, der zuvor einstimmig gewählt wurde. 2015 übernahm Andreas Klingelmayer das Amt des Obmannes.

Der Verband arbeitet grundsätzlich daran, HEMA beim Wachsen zu helfen und versucht dafür seine Strukturen und Angebote stetig zu erweitern. Zu den größten Baustellen derzeit gehören die Planung und Umsetzung der Trainerausbildung, sowie die angestrebte Mitgliedschaft bei Sport Austria (ehemalig BSO).

HALL OF FAME

Hier sollen all jene einen Platz bekommen, die sich in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft um das Historische Fechten verdient gemacht haben. Zudem werden hier die Sieger und Siegerinnen sportlicher Wettkämpfe geehrt.

Nach oben